Projektkurzinformation
Die Mayr Melnhof Holz Holding AG errichtete am Standort Leoben eine neue Brettsperrholz-Fertigung. Das Projekt umfasst auch ein Hochleistungsnachsortier- und Hobelwerk sowie ein vollautomatisiertes Hochregallager.
Brettsperrholz ist ein massives Holzbauelement, bei dem Schnittholz kreuzweise in mehreren Lagen zu Platten verklebt wird. Brettsperrholzplatten verfügen durch ihren Aufbau über ausgezeichnete statische und bauphysikalische Eigenschaften.
Das Werk wurde bis auf das Hochregallager in Massivholzbauweise errichtet.
Planungsbeginn: Oktober 2019
Baubeginn: Mai 2021
Fertigstellung: Ende 2023
Leistungen arinco
Architektur
Renderings
asynkron
Nachhaltig & Hightech
Das Hightech-Brettsperrholz-Werk von Mayr-Melnhof Holz in Leoben setzt Maßstäbe in moderner Holzverarbeitung und hoch entwickelter Automatisierung. Innerhalb von nur zwei Jahren wurde der beeindruckende Gebäudekomplex – das weltweit erste PEFC-zertifizierte Holzbauprojekt dieser Größenordnung – vom Spatenstich bis zur Produktion der ersten Brettsperrholzplatte realisiert. Eingesetzt wurden 11.500 m³ Brettschichtholz MM masterline, Brettsperrholz MM crosslam und 3-Schichtplatten MM Multiplan aus Eigenproduktion.
Projektbeschreibung
Ein leuchtend roter Turm, 35 Meter hoch, erhebt sich markant in Leoben (AT) und wird zum neuen Blickfang an der Schnellstraße S6 "Der Turm“ gehört zu einem beeindruckenden Industriegebäudekomplex, der die Innovationskraft und Tradition des in Europa führenden Sägewerks und Holzweiterverarbeitungsunternehmens Mayr-Melnhof Holz miteinander verbindet. Im Inneren verbirgt sich ein hochmodernes, vollautomatisiertes 3-gassiges Hochregallager, das Schnittholz aus dem benachbarten Traditionssägewerk lagert – ein Gebäude, das Form und Funktion perfekt kombiniert. Der Hallenkomplex besteht neben dem Hochregallager aus drei State-of-the-Art Produktionshallen für Brettsperrholz – BSP 1, BSP2 und BSP 3, einem Hochleistungsnachsortier- und Hobelwerk für Schnittholz sowie einer Verpackungs- und einer Verladehalle, in der die Schnittholzpakete für den Transport bereitgestellt werden. Die gesamte Produktionsfläche erstreckt sich auf über 33.000 Quadratmetern.
Die Hallen rahmen einen großzügigen Innenhof, der Platz für die Zwischenlagerung von verladefertigem Brettsperrholz bietet – ein
effizient gestalteter Knotenpunkt.
Mit Ausnahme des Hochregallagers wurde der gesamte Gebäudekomplex in innovativer Massivholzbauweise errichtet – ein weltweit einzigartiges Konzept in diesem Maßstab. Die Dachkonstruktionen, teils bis zu 44 Meter weit gespannt, bestehen aus massiven Leimbindern und Brettsperrholzplatten, die eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit von Holz als Baustoff unter Beweis stellen. Selbst die Außen- und Brandschutzwände sowie der Wartungs- und Besuchersteg in den Hallen sind vollständig aus Brettsperrholz. Die Außenfassade, ausgeführt mit hinterlüfteten 3-Schichtplatten in abgestimmten Grautönen, verleiht dem Komplex eine futuristische und harmonische Ästhetik – ein Statement moderner Industriearchitektur. Großzügige vertikale Fensterbänder an den Hallenwänden sorgen wie Lichtkuppeln und durchgehende Oberlichtbänder an den Decken für natürliches Licht an jedem Arbeitsplatz.
Die Integration von Holz endet nicht bei der Gebäudekonstruktion: Der Büro- und Sozialtrakt, geschickt in die BSP-Halle 1 integriert, ist ein Paradebeispiel für Holzarchitektur. Weiß lasierte Brettsperrholzwände treffen auf warme Parkettböden aus gebürsteter Natureiche, nach innen gerichtete Fenster fokussieren auf die Produktion während die nach außen gerichtete Fensterfronten den Blick ins Grüne lenken. Auch die vier Produktionsleitstände in den Hallen setzen auf die einladende Wirkung des natürlichen Baustoffs, der überall ein angenehmes Raumklima schafft. Bürotrakt und Leitstände sind zur Reduktion des Produktionslärm mit einer Lamellenfassade versehen, die einen Grauton der Außenfassade widerspiegelt und so geschickt das Innen mit dem Außen verbindet. Neben der ästhetischen und funktionalen Gestaltung überzeugt das Projekt auch durch seinen ökologischen Fokus.
Eine großflächige Photovoltaikanlage mit 10.000 Paneelen und einer Gesamtleistung von 3.800 Kilowatt-Peak sorgt für die nachhaltige Energieversorgung. Überschüssige Energie wird ins werkseigene Netz eingespeist – ein weiterer Beweis für das zukunftsorientierte Denken hinter diesem Mega-Projekt.
Die Bauzeit des Projekts ist ebenso beeindruckend wie das Bauwerk selbst: Vom ersten Spatenstich am 28. Mai 2021 bis zur offiziellen Eröffnung am 23. Juni 2023 vergingen gerade einmal zwei Jahre. Diese Effizienz verdeutlicht die Vorteile der Holzbauweise und setzt neue Maßstäbe im Industriehallenbau. Das „HoLzBsp“-Projekt ist nicht nur ein Meisterwerk der Technik und Architektur, sondern auch ein Meilenstein für nachhaltiges Bauen.
Mit 11.500 m³ verbautem PEFC-zertifiziertem Holz erhielt es als erstes Industriegebäude dieses Umfangs weltweit ein PEFC-Projektzertifikat (Nummer HFA-PEFC-COC-0776) und definiert den Standard für zukünftige Holzbauten sämtlicher Größenordnungen neu. Mayr-Melnhof Holz festigt damit nicht nur seine Position als führender Holzverarbeiter in Europa, sondern unterstreicht seine Rolle als Vorreiter für nachhaltige Industriearchitektur – ein Symbol der Innovationskraft, das weit über die Grenzen von Leoben hinausstrahlt. Auf einer Produktionsfläche von rund 33.000 m² und mit einer Investition von mehr als 175 Millionen Euro – das größte Investitionsprojekt in der Geschichte von Mayr-Melnhof Holz – markiert das Werk einen wichtigen Fortschritt in der Herstellung von hochwertigem Brettsperrholz. Die geplante Jahreskapazität im Vollbetrieb beträgt bis zu 130.000 m³.
Quelle: Mayr-Melnhof Holz Leoben GmbH, Corporate Communications & Marketing, 10.01.2025
Weitere Informationen zu Mayr-Melnhof Holz: http://www.mm-holz.com/de/newspresse/